Produktproben der Bären-Trend GmbH & Co. KG
Im Deutschunterricht beschäftigten wir uns intensiv mit dem Verfassen offizieller Briefe. Dafür wählte jeder von uns ein bestimmtes Produkt aus und nahm Kontakt zu verschiedenen Herstellern auf mit der Bitte um Proben für unsere geplanten Experimente. Die Mehrzahl der Unternehmen reagierte zurückhaltend und lehnte unsere Anfrage ab. Umso mehr überraschte uns die großzügige Geste der Bären-Trend GmbH & Co. KG. Ein prall gefülltes Paket mit unterschiedlichen Fruchtgummis traf in unserer Klasse ein und sorgte für große Begeisterung. Neugierig untersuchten und testeten wir die süßen Überraschungen gemeinsam.
Zunächst erfolgte die Untersuchung der größeren Verpackungen, da hier ausreichend Probiermaterial zur Verfügung stand. Dabei wurde ausschließlich mit Hilfe der Sinneswahrnehmungen vorgegangen. Form, Farbe, Geschmack, Konsistenz und Geruch der Proben wurden sorgfältig analysiert. Durch diese differenzierte sensorische Betrachtung konnte ein fundierter Eindruck der Produkte gewonnen werden, bevor weitere Prüfungen durchgeführt wurden.
Hirnis - Prickl Mix - Saurer Cola Mix
Alle drei Produkte – Hirnis, Saurer Cola-Mix und Prickl-Mix – sind glutenfrei und laktosefrei, enthalten diverse Süßungsmittel und nutzen verschiedene Säuerungsmittel wie Zitronensäure, Apfelsäure und Milchsäure. Sie enthalten allesamt natürliche oder naturidentische Aromen sowie färbende Lebensmittel, häufig auf Basis von schwarzer Johannisbeere und Karotte. Trotz dieser Gemeinsamkeiten gibt es deutliche Unterschiede in der Zusammensetzung. Hirnis und Saurer Cola-Mix enthalten tierische Gelatine als Geliermittel, was sie für eine vegane Ernährung ungeeignet macht, während der Prickl-Mix auf Maisstärke als Geliermittel setzt und ausdrücklich für Veganer geeignet ist. Zudem enthält der Prickl-Mix als einziges Produkt 20 % Fruchtsaftkonzentrate (z.B. Traube, Pfirsich, Apfel, Birne), während bei den anderen beiden Produkten kein Fruchtsaft explizit genannt ist. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Füllung: Hirnis enthält eine gefüllte Schaumzuckerschicht (12 %), die anderen beiden Produkte nicht.
Auch in den Nährwertangaben unterscheiden sich die Produkte. Prickl-Mix weist den höchsten Kohlenhydratgehalt auf (83 g/100 g), Saurer Cola-Mix hingegen hat bei den drei Sorten den höchsten Zuckergehalt (68 g/100 g). Hirnis liegt hier jeweils im mittleren Bereich. Auffällig ist auch der Proteingehalt: Hirnis und Saurer Cola-Mix enthalten durch den Gelatine-Anteil jeweils mehr Eiweiß (4,4 g bzw. 4,9 g/100 g) als der vegane Prickl-Mix (0,5 g/100 g). Wer nach einer veganen oder fruchtintensiven Alternative sucht, ist mit dem Prickl-Mix besonders gut bedient. Für Liebhaber von gefüllten Schaumzuckergummis bieten sich Hirnis an. Der Saure Cola-Mix ist insbesondere die richtige Wahl für Freunde des klassischen Cola-Geschmacks und hohem Zuckeranteil.
Wir wollten natürlich auch wissen, was sich an Zusatzstoffen in den Fruchtgummis befindet. Die folgende Tabelle listet die wichtigsten Zusatzstoffe und chemischen Komponenten der drei Produkte auf und erklärt, was sie jeweils sind und in Lebensmitteln bewirken.
Für Schulkinder gelten bezüglich des Verzehrs von Fruchtgummis klare Empfehlungen zum Umgang mit zuckerhaltigen Süßwaren. Internationale und nationale Ernährungsgesellschaften raten dazu, dass Kinder möglichst wenig freien Zucker zu sich nehmen sollten. Idealerweise beträgt der Anteil des freien Zuckers – das heißt zugesetzter Zucker, wie er auch in Fruchtgummis vorkommt – bei Grundschulkindern weniger als 10% der täglichen Kalorienzufuhr, besser sogar nur 5%.
Bei einem durchschnittlichen Energiebedarf bedeutet das, dass Kinder zwischen 6 und 10 Jahren am Tag maximal 25–35g freien Zucker konsumieren sollten. Dies entspricht etwa fünf bis sieben gehäuften Teelöffeln, wobei dieser Wert bereits den gesamten Zucker aus allen Lebensmitteln eines Tages einschließt – also auch Zucker aus Getränken, Joghurt oder Müsli.
Da Fruchtgummis wie Hirnis, Saurer Cola-Mix oder Prickl-Mix pro 100g zwischen 49g und 68g Zucker enthalten, empfiehlt es sich, Kindern pro Tag nur eine kleine Handvoll, also etwa 15 bis 25g, zu geben. Diese Menge liefert je nach Sorte rund 9 bis 14g Zucker und deckt damit höchstens etwa die Hälfte des maximal empfohlenen Tagesbedarfs ab. Aus ernährungsmedizinischer Sicht ist es allerdings ratsam, Fruchtgummis nicht täglich anzubieten, sondern sie nur an ein bis zwei Tagen pro Woche als besondere Belohnung oder zu speziellen Anlässen zu erlauben. Werden sie als Bestandteil einer Mahlzeit verzehrt, sinkt im Vergleich zum alleinigen Naschen das Kariesrisiko – auch, weil der Speichelfluss beim Essen gefördert wird. Nach dem Naschen sollte man Wasser trinken und vor allem nach dem abendlichen Konsum zeitnah die Zähne putzen.
Ph-Wert-Test
Zur Bestimmung des pH-Werts verwendeten wir destilliertes Wasser als Referenz, da es neutral ist und keine gelösten Stoffe enthält, die das Ergebnis beeinflussen könnten. Zunächst wurde das Fruchtgummi zerkleinert, um die Oberfläche für die Messung zu vergrößern. Anschließend tauchten wir pH-Teststreifen in die Probe ein, um anhand der Farbveränderung den pH-Wert zu bestimmen und so Aussagen über den Säuregrad der Fruchtgummis zu ermöglichen.
Einordnung der pH-Werte:
sauer: pH 4–5 (orange–rot)
schwach sauer: pH 5–6 (gelblich–orangegelb)
neutral bis schwach sauer: pH 6–7 (kräftig gelb bis gelbbraun)
Die Produkte sind damit überwiegend sauer bis schwach sauer, wie für viele Fruchtgummis und saure Süßwaren typisch.
Dehnen von Fruchtgummis
Im Rahmen unseres Experiments wurden zuerst einzelne Fruchtgummis sorgfältig abgemessen, um ihre ursprüngliche Länge zu bestimmen. Anschließend wurde jeder Fruchtgummi langsam und gleichmäßig auseinander gezogen, wobei die maximale Dehnung mit einem Lineal genau erfasst wurde. Nach dem Loslassen wurde beobachtet, wie sich die Fruchtgummis wieder zusammenzogen. Um die Elastizität zu beurteilen, erfolgte eine erneute Längenmessung im entspannten Zustand. So konnten wir feststellen, in welchem Umfang die Fruchtgummis ihre ursprüngliche Form zurückgewannen und wie dehnbar sie insgesamt sind. Die gewonnenen Daten geben Aufschluss über die mechanischen Eigenschaften der verschiedenen Produkte.
Die Dehnbarkeit und Elastizität der Fruchtgummis variierte stark zwischen den Sorten. Besonders flexible waren dünne, längliche und ungefüllte Varianten wie „Prickl-Mix“ oder „Bears & Friends“, die auf ein Vielfaches ihrer Ausgangslänge gedehnt werden konnten. Auch sehr dünne Sorten erzielten trotz kleiner Größe hohe Dehnwerte, während gefüllte und kompakte Sorten nur geringe Verlängerungen zeigten.
Nach dem Loslassen verkürzten sich die meisten Proben zwar, kehrten aber selten vollständig in ihre Ursprungsform zurück. Beschaffenheit, Form und Zusammensetzung – insbesondere das Geliermittel – sind entscheidend für das Dehnverhalten. Dünnere und ungefüllte Sorten dehnen sich schneller und weiter als kompakte. Insgesamt bestimmen diese Faktoren maßgeblich die Elastizität der Fruchtgummis.
Im Rahmen des vorliegenden Experiments wurden verschiedene Fruchtgummis daraufhin untersucht, wie sie sich in unterschiedlichen Flüssigkeiten verhalten. Ziel war es, die Löslichkeit und das Quellverhalten der Fruchtgummis in Maissirup, Essig, Cola und Leitungswasser zu analysieren und mögliche Unterschiede festzustellen. Fruchtgummis bestehen aus einer Mischung von Gelier- und Süßungsmitteln sowie weiteren Zusatzstoffen. Für ihre typische Konsistenz sorgen Gelatine oder pflanzliche Geliermittel wie Pektin oder Agar-Agar, während zugesetzte Säuren oder Zuckerarten das Löslichkeitsverhalten beeinflussen. Da sich die eingesetzten Flüssigkeiten – Essig (Säure), Cola (Säure und Zucker), Leitungswasser (neutral) und Maissirup (hoher Zuckergehalt) – in ihren chemischen Eigenschaften stark unterscheiden, eignen sie sich als vielseitige Testmedien. Durch diese Untersuchung sollen grundlegende Eigenschaften der Fruchtgummis besser verstanden und sichtbar gemacht werden, insbesondere auch im Hinblick darauf, wie verschiedene Flüssigkeiten mit deren Inhaltsstoffen reagieren
Im Rahmen des Experiments wurde deutlich, dass sich nahezu alle getesteten Fruchtgummis in den eingesetzten Flüssigkeiten – insbesondere in Cola, Wasser und Öl – vollständig oder fast vollständig auflösten. In den Bechern dieser Medien war nach der Versuchszeit meist keine feste Fruchtgummisubstanz mehr zu erkennen, lediglich unterschiedlich intensiv gefärbte oder klare Flüssigkeiten waren übrig. Besonders in Cola war die Auflösung am ausgeprägtesten. Hier blieben fast nie sichtbare Rückstände zurück, und die Flüssigkeit zeigte oft eine deutliche Farbveränderung durch gelöste Inhaltsstoffe.
In Wasser und Öl zeigte sich ein ähnliches Bild. Die Fruchtgummis waren in der Mehrzahl der Proben ebenfalls nicht mehr auffindbar, nur in seltenen Fällen konnten minimale, äußerst weiche Reste beobachtet werden, die ihre ursprüngliche Form vollständig verloren hatten. Maissirup stellte eine Ausnahme dar. In einigen Proben verblieben hier größere, sehr stark aufgeweichte Gummireste, welche zwar sichtbar, aber extrem weich und formlos waren. Dennoch war auch in Maissirup die ursprüngliche Konsistenz nicht mehr erhalten – die Reste waren nahezu amorph und ließen sich nicht mehr als intakte Fruchtgummiform erkennen.
Die Experimentreihe zeigt damit anschaulich, dass sowohl zucker- als auch säurehaltige sowie ölige und wässrige Testmedien unter den gewählten Bedingungen eine sehr starke Löse- und Quellwirkung auf Fruchtgummis ausüben. Nur in einigen wenigen Maissirup-Proben war überhaupt noch ein größeres Stück des Gummis zu identifizieren, ansonsten war die völlige Auflösung der Regelfall. Damit konnte das vollständige Verschwinden der Ausgangsproben in den meisten Fällen klar belegt werden.
Im Rahmen unseres letzten Experiments wurde das Verhalten von Fruchtgummis bei der Lagerung unter verschiedenen Temperaturbedingungen untersucht. Ziel war es, zu beobachten, wie sich die Konsistenz und Beschaffenheit der Fruchtgummis bei Kühlfachtemperatur, Sonneneinstrahlung und normaler Raumtemperatur verändern.
Bei der Lagerung im Kühlfach zeigten die Fruchtgummis eine deutliche Verhärtung. Sie wurden steinhart und kaum noch formbar, da die niedrigen Temperaturen die Beweglichkeit der Zucker- und Geliermittelstrukturen stark einschränkten. Aufgrund dieser Kälte wurde das Material sehr fest und teilweise brüchig, was die übliche Elastizität der Fruchtgummis erheblich reduzierte.
Im Gegensatz dazu bewirkte die Lagerung in der Sonne, also bei hohen Temperaturen, ein starkes Weichwerden der Fruchtgummis. Die Oberfläche wurde klebrig, und die Gummis hafteten teils fest an den Ablageflächen. Dies lag daran, dass der Zuckeranteil und die Gelierstoffe durch die Hitze teilweise schmolzen oder zumindest weich wurden, sodass die typische Formstabilität und das elastische Rückstellvermögen verloren gingen.
Bei normaler Raumtemperatur hingegen behielten die Fruchtgummis ihre gewohnte Konsistenz. Sie waren weder zu hart noch klebrig, sondern zeigten eine stabile, elastische Struktur ohne unerwünschte Haftungen oder starke Verformungen. Diese Temperatur stellte einen mittleren Zustand dar, bei dem die physikalischen Eigenschaften der Gelier- und Zuckerbestandteile im Gleichgewicht blieben.
Zusammenfassend verdeutlicht das Experiment, wie temperaturempfindlich Fruchtgummis sind: Niedrige Temperaturen führen zu einem steinharten, festen Zustand, während hohe Temperaturen die Gummis weich und klebrig machen. Die Lagerung bei Raumtemperatur ist ideal, um die typische, genussfähige Textur der Fruchtgummis zu erhalten. Für eine optimale Aufbewahrung empfiehlt sich deshalb ein kühler, aber nicht zu kalter Ort, der sowohl das Verhärten als auch das Verschmelzen und Verkleben der Produkte verhindert.
Zum Abschluss möchten wir der Firma Bären-Trend unseren herzlichen Dank aussprechen. Durch die großzügige Bereitstellung und Zusendung der Fruchtgummi-Proben wurde uns die Möglichkeit eröffnet, nicht nur spannende und lehrreiche Experimente durchzuführen, sondern dabei auch jede Menge Freude und Begeisterung zu erleben. Das Engagement von Bären-Trend hat unser Projekt in besonderer Weise bereichert und maßgeblich zum Gelingen der Versuchsreihe beigetragen. Für die gewährte Unterstützung, die inspirierende Probenauswahl und die dadurch ermöglichte Gemeinschaft und Experimentierfreude sprechen wir der Firma Bären-Trend unser großes Dankeschön aus.