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01. Juli 2021

„Diese Kooperation ist Gold wert“: So lief ALBAs erstes Jahr als Träger an der Albert-Gutzmann-Schule

ALBA macht Schule, und ALBA ist mittlerweile auch Schule: Im vergangenen Sommer hat der Verein die Trägerschaft für das Hort- und Ganztagsprogramm an der Albert-Gutzmann-Schule im Wedding übernommen. In diesem so außergewöhnlichen Corona-Schuljahr war das gleich eine ganz besondere Herausforderung. Das hat alle Beteiligten schnell zusammenwachsen lassen. Und dabei ist viel Gutes passiert.

Sami El-Ali trägt eine Maske. So weit, so normal, nach anderthalb Jahren Pandemie. Viel interessanter ist für die Kinder der Albert-Gutzmann-Schule in Berlin-Wedding deshalb, was El-Ali – Schulsozialarbeiter an der Grundschule zwischen Panke und Brunnenplatz – um den Arm hängt: „Sind die von ALBA?“, fragt eine Schülerin und deutet auf die leuchtend gelben Basketballtrikots, die El-Ali gleich reihenweise im Gepäck hat. Sind sie.

An diesem Mittwochvormittag steht El-Ali mit seinen Kolleginnen und Kollegen auf dem Schulhof und hat alle Hände voll zu tun. Es ist der letzte Schultag vor den Sommerferien, und heute gibt es nicht nur Zeugnisse, sondern als kleine Zugabe auch noch ein ALBA-Trikot für jedes der rund 570 Kinder. Es war schließlich – ganz unabhängig von der Pandemie – ein besonderes Jahr an der Albert-Gutzmann-Schule: das erste Schuljahr mit ALBA BERLIN als Freiem Träger des Ganztags- und Hortprogramms der Grundschule.

Ein Sportverein, der als Sozialunternehmen knapp 30 pädagogische Fachkräfte an einer Grundschule beschäftigt? „Das ist immer die erste Reaktion“, lacht El-Ali. „ALBA? Das ist doch ein Basketballclub!“ So hört er es ständig, wenn er von seinem Job erzählt. „Aber ich sag dann immer: Für mich ist das logisch. Sport und soziale Arbeit zu kombinieren: Das macht komplett Sinn.“ Und im ersten Jahr dieser besonderen Partnerschaft zwischen Grundschule und Basketballverein hat sich das aller pandemiebedingten Widrigkeiten zum Trotz auch gleich gezeigt.

„Für mich ist diese Kooperation mit ALBA Gold wert“, sagt Udo Meinecke. Er ist der Leiter der Albert-Gutzmann-Schule und hat in dieser Funktion ebenfalls sein erstes Jahr hinter sich. „Da herrscht einfach ein ganz anderes Denken als zum Beispiel in einer Behörde“, sagt er. „Das bringt hier frischen Wind rein, der uns alle aktiviert.“ Damit meint er nicht nur die zahlreichen AGs und Bewegungsangebote, die mit dem ALBA-Team unter der Obhut des Projektleiters Philipp Hickethier und der Ganztagsleiterin Sabine Gutschke umgesetzt werden. Vor allem bringt ALBA viele Kontakte und Ideen mit, erklärt Meinecke: „Die können wir jetzt zusammen nutzen und schauen: Wo können wir diese Bereiche – Sport, Bewegung, Kunst, Theater – in Kooperationen umwandeln und an der Schule nutzen?“

Vieles ist auf den Weg gebracht worden in diesem Schuljahr: Das Sozialpädagogische Institut Berlin hat mit seinen Praxiswochen für angehende Erzieher*innen die Kinder der Albert-Gutzmann-Schule mit fantasiereichen Bewegungsprojekten begeistert. Mit der Bildungs- und Sportorganisation SAFE HUB gibt es einen Partner, der künftig eine Fußball-AG mit Sozialtraining unterstützt. Die Staatsoper Unter den Linden wird ab dem kommenden Schuljahr im Rahmen des Projektes Kinderopernhäuser Berlin eine Musiktheater-AG an der Schule anbieten. Die Schulwebsite wurde neu entworfen. Und während der Sommerferien wird eines der Schulgebäude zum eigenen Zentrum für den Freizeitbereich umgestaltet – frisch gestrichen in den ALBA-Farben.

„Ohne ALBAs guten Namen würden sich viele Leute gedanklich gar nicht erst mit solchen Kooperationen beschäftigen“, sagt Schulleiter Meinecke. „Aber so steht auf einmal nicht mehr das Thema Brennpunktschule im Fokus, sondern der Inhalt – auch wenn wir viele Sachen jetzt noch gar nicht umsetzen konnten.“ Denn da war ja was: Corona.

Aber sogar in diesem turbulenten Schuljahr hat die Partnerschaft gleich Früchte getragen. „Organisatorisch war es schon eine Herausforderung, da war viel Flexibilität gefragt“, sagt Alexander Horstmann, der ebenfalls sein erstes Jahr als Erzieher an der Schule verbracht hat. „Man war dadurch aber auch sehr frei. Und in der Notbetreuung sind wir alle eng aneinandergerückt.“ Horstmann und sein ALBA-Team wurden nicht nur als wichtige Bezugspersonen gebraucht, die manchmal sogar in Eins-zu-eins-Betreuung für Abwechslung im Lockdown-Alltag der Kinder sorgten, sondern sie entlasteten auch die Lehrkräfte, indem sie bei den Hausaufgaben halfen oder Arbeitsmaterialien direkt zu den Kindern nach Hause brachten. „Da haben wir aus der Situation das Maximum für alle Beteiligten rausgeholt“, findet Horstmann.

Fragt man die Beteiligten an der Albert-Gutzmann-Schule, was sie sich für das nächste Schuljahr wünschen, dann ist das trotzdem vor allem eins: Präsenz. Denn der Wechselunterricht erhöht die Distanzierung der Kinder merklich, das hat auch der Schulsozialarbeiter Sami El-Ali festgestellt. Deshalb hat er eine ganz simple Formel für das nächste Schuljahr parat: „Für uns wird es ein gutes Jahr, wenn wir dafür sorgen können, dass Schule ein Ort ist, zu dem die Schülerinnen und Schüler gerne kommen.“ Die gelben Trikots hat er längst an die Kinder verteilt. Und mit den neuen gemeinsamen Angeboten und Ideen von ALBA und der Albert-Gutzmann-Schule geht es nach den Ferien weiter.